Mehr Arbeitszeitflexibiliät ist nicht erst seit Kurzem relevantes Thema in Betriebswirtschaft und Personalwesen. Doch während die damit verbundenen Erfolgsfaktoren für Unternehmen – wie optimale Auslastung der Produktionslinien und bestmögliche Anpassung an saisonbedingte Auftragsschwankungen – umfassend analysiert und adaptiert wurden, sind die Auswirkungen beziehungsweise Chancen für die sogenannten Blue Collar / Deskless Worker in der Produktion, Logistik oder kundennahen Dienstleistung bisher nur stiefmütterlich behandelt worden. Dabei haben auch davon alle Beteiligten viele Vorteile, die sie vor allem durch die Nutzung digitaler Planungsinstrumente von Vote2Work verwirklichen können.
Blue Collar und White Collar Worker unterscheiden sich nicht nur in ihrer Kleidung
Als Blue Collar Worker werden Mitarbeiter in der Produktion, der Lagerhaltung und Logistik im internationalen Sprachgebrauch aufgrund ihrer traditionellen Arbeitsbekleidung bezeichnet – einem blauen Overall, der im Deutschen als Blaumann bekannt ist. Sein Gegenstück ist der White Collar, also das weiße Hemd oder der Kragen der im Büro beschäftigten Angestellten. Doch stärker noch als in ihrer Arbeitsbekleidung unterscheiden sich die beiden Gruppen in ihrem Zugriff auf digitalisierte Arbeits- und Kommunikationsinstrumente – im Normallfall einem PC-Arbeitsplatz. Dies hält die Blue Collar Worker, welche aktuell noch zutreffender als Deskless Worker bezeichnet werden, auch weiterhin meist davon ab, an Arbeitszeit- und Schichtplanungen mitzuwirken, um eine ausgewogenere Work-Life-Balance und zugleich mehr Verantwortung zu gewinnen.
Neue Schichtmodelle bringen Firmen und Blue Collar Workern Vorteile
Wie könnte eine solche für alle Beteiligten vorteilhafte Arbeitszeitgestaltung aussehen? Verdeutlichen kann das ein Beispiel des Automobilherstellers Audi, bei dem die Lackiererei natürlich klassisch im Dreischichtbetrieb organisiert. Wer dort in Teilzeit arbeiten möchte, musste sie bisher dennoch in Form von vollen Schichten ableisten, also beispielsweise nur jede zweite Woche in Vollzeit arbeiten, oder nur drei volle Tage wöchentlich. Ein neues Schichtmodell ermöglicht es, nunmehr auch halbe Schichten zu arbeiten. Hier kommt die Unterscheidung taktgebundener und nichttaktgebundener Arbeitsbereiche zum Tragen, in denen Mitarbeiter bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten zeitlich an durch die Produktionslinien vorgegebene Taktzeiten gebunden sind. Indem nunmehr Blue Collar Worker aus nichttaktgebundenen Bereichen Schichten auffüllen können, wenn jemand in den taktgebundenen Bereichen seine Arbeitszeit reduzieren möchte, ergeben sich flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten – im konkreten Fall für Mitarbeiterinnen, die nach der Elternzeit zunächst in Teilzeit wieder einsteigen wollen.
Grünes Licht für mitbestimmte Arbeitszeit statt „Blaumachen“
Doch die flexible Arbeitszeitgestaltung im Bereich der Blue Collar / Deskless Worker erfordert zwangsläufig auch andere Planungsinstrumente. Denn ein flexibleres Schichtmodell bringt zugleich neue arbeitsrechtliche, personalpolitische sowie abrechnungs- und revisionstechnische Fragen mit sich. Zeitliche Flexibilisierung kann aufgrund der engen gesetzlichen und tariflichen Rahmenbedingungen meist nur auf Freiwilligkeit der Beschäftigten basieren, so dass eine bedarfsgerechte Planung von Schichten und Arbeitszeiten im Dialog mit den Beschäftigten passieren muss. Der Schlüssel sind definierte digitale Workflows, die darauf ausgerichtet sind, die freiwillige Zustimmung der Mitarbeiter*Innen aufwandsarm einzuholen und sich über die Arbeitseinsätze kollaborativ abzustimmen. Vote2Work setzt genau hier mit seinem flexiblen und partizipativen Planungsansatz an. Und die Blue Collar Worker erhalten so „gestaltbare“ Arbeitszeiten und im Idealfall vielerlei Gelegenheiten für mehr Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf – was sich höchst positiv auf die Motivation auswirkt.